Zum Inhalt springen

Diabetes mellitus

Was ist eigentlich Diabetes mellitus?

Diabetes_mellitus_98x120.png

Der Diabetes mellitus („honigsüßer Durchfluss“, „Honigharnruhr“), umgangssprachlich kurz: Diabetes, Zuckerkrankheit oder seltener Blutzuckerkrankheit, bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselkrankheiten. Die Bezeichnung Diabetes mellitus beschreibt deren Hauptsymptom: die Ausscheidung von Zucker im Urin.

Thomas Willis diagnostizierte 1675 die Krankheit, wie bereits Ärzte der Antike in Indien, Alexandria und Rom, anhand einer Geschmacksprobe des Urins, denn der Harn von Personen mit Diabetes weist bei erhöhtem Blutzuckerspiegel einen süßlichen Geschmack auf. (Mehr lesen)

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die hauptsächlich in drei Formen auftritt: Diabetes mellitus Typ 1, Diabetes mellitus Typ 2 und dem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes).

Und wo kommt Insulin ins Spiel?

Wie ein Motor Benzin braucht, benötigt auch unser Körper Energie. Diese Energie gewinnt er aus unserer Nahrung: Besonders wichtig ist dabei ein bestimmter Zucker: die Glukose (Traubenzucker). Wenn Glukose im Blut auftritt, wird sie auch als Blutzucker bezeichnet. Glukose ist die Hauptenergiequelle unseres Körpers.

Die Glukose ist außerdem ein Baustein von komplexen Kohlenhydraten wie z.B. Stärke. Beim Verzehr werden komplexe Kohlenhydrate in ihre einzelnen Bausteine – z.B. Glukose – zerlegt. Daraufhin gelangt die Glukose ins Blut, der Blutzuckerspiegel steigt.

Um aus der Blutbahn in die Körperzellen zu gelangen, um dort in Energie umgewandelt zu werden, wir ein „Schlüssel“ benötigt: Insulin. Beim gesunden Menschen wird ausreichend Insulin in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse produziert. Bei Menschen mit Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse entweder zu wenig oder gar kein Insulin und die Glukose kann nicht in die Körperzellen gelangen. 

Fehlt der „Schlüssel“ Insulin, verbleibt die Glukose außerhalb der Zellen und zirkuliert weiter in der Blutbahn. Mit der Zeit steigt der Blutzucker immer weiter, bis der Körper beginnt, den überschüssigen Zucker mit dem Harn über die Nieren auszuscheiden. 

Liegt bereits ein stark gestörter Zuckerstoffwechsel vor, "hungern" die Zellen und der Körper beginnt, auch Fett abzubauen. Die Abbauprodukte der Fette (Ketone) sind schließlich im Harn nachweisbar und deuten auf eine Stoffwechselentgleisung hin.

Warum Diabetes behandeln? Tut ja nicht weh, oder?

Ein nicht behandelter Diabetes kann weitreichende Folgen für die Gesundheit haben, die von Gefäßkomplikationen (Augen, Nerven, Nieren und Herz), über Erblindung und Amputation bis hin zum Koma und sogar Tod reichen. In der Rubrik Behandlung von Diabetes bietet umfassende Informationen zur Diabetes-Therapie im Allgemeinen, zu wichtigen Messwerten (Blutzuckerspiegel, Langzeitblutzucker) und den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten: orale Antidiabetika, GLP-1 Rezeptoragonisten und Insulin.