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A

abnorme Nüchternglukose

Liegen die Nüchternglukosewerte zwischen 110 und 125 mg/dl (venöses Plasma) bzw. 90 und 109 mg/dl (venöses oder kapilläres Vollblut), spricht man von einer abnormen Nüchternglukose oder „impaired fasting glucose“ (IFG). In diesem Fall sollte jedoch auch die Glukose-Toleranz mit Hilfe des OGTT ermittelt werden, um den Befund abzusichern.

Adipositas

"Fettleibigkeit". Vermehrung des Fettgewebes am ganzen Körper. Entsteht meist durch übermäßige Nahrungsaufnahme und mangelnde Bewegung oder durch eine Stoffwechselerkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Adipositas als Krankheit eingestuft.

Das Körpergewicht wird häufig mit dem Body Mass Index (BMI) beurteilt.
Ab einem BMI von 30 kg/m2 und höher spricht man von Fettleibigkeit. 

Adrenalin (Epinephrin)

Eines der so genannten "Stress-Hormone". Es ist der Gegenspieler (Antagonist) zum Insulin und sorgt für die Freisetzung von Glukose aus der Leber. Es erhöht den Blutdruck und den Blutzucker. 

Albuminurie

Übermäßig starke Eiweiß-Ausscheidung mit dem Urin. Anzeichen einer Nierenerkrankung, oft als Komplikation eines Diabetes mellitus. 

Alpha-Glukosidase-Inhibitoren

Gleichbedeutend mit Alpha-Glukosidase-Hemmern. Es handelt sich hierbei um orale Antidiabetika. Sie verlangsamen die Aufnahme von Glukose im Darm und somit auch den Glukoseanstieg im Blut. 

Alpha-Zellen

Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Gukagon produzieren, wodurch der Blutzuckerspiegel im Körper steigt.  

Antikörper

Ein Proteinprodukt im Blut, das als Antwort des Immunsystems auf Infektionen entsteht und bei deren Bekämpfung beteiligt sind. 

Arteriosklerose, Atherosklerose

Überbegriff für Erkrankungen, bei denen es zu einer Verdickung der Wände der Blutgefäße kommt. Kennzeichen sind Ablagerungen aus Cholesterin, Fett und Zellabfällen. Begünstigt wird dies durch zunehmendes Alter, Fettleibigkeit, Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterin-Werte, Stoffwechselerkrankungen und Diabetes mellitus. 

Autoimmunerkrankungen

Erkrankungen, die ganz oder teilweise durch die Bildung von Antikörpern entstehen, die zerstörerisch auf Organe des eigenen Körpers wirken. Das Auftreten eines Diabetes Typ-1 geht oft mit einer erhöhten Antikörper-Produktion parallel, bei der die Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. 

B

Ballaststoffe

Bestandteile der Nahrung, vor allem in Gemüse, Früchten und Getreide. Sie werden nicht verdaut und bewirken einerseits, dass man mehr und länger kauen muss, andererseits ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl. Die Aufnahme von Glukose im Blut wird verlangsamt.

Basis-Bolus-Therapie

Bei dieser Therapie wird mehrmals täglich der Blutzuckerspiegel gemessen und nach Bedarf Insulin gespritzt. Insulinpräparate mit unterschiedlichen Eigenschaften regulieren den Blutzuckerspiegel. 

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Lage: Hinter dem unteren Teil des Magens. Im exokrinen Teil produziert der etwa handgroße Pankreas täglich 1,5 Liter Verdauungssaft, der in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Im endokrinen Drüsenteil entstehen Hormone Insulin und Glukagon und werden in das Blut abgegeben. Sie regulieren den Blutzucker. 

BE (Broteinheit)

Enspricht 12 g an verdaulichen Kohlenhydraten. Wird heute durch KE (Kohlenhydrateinheit) oder als BE im Sinne von Berechnungseinheit ersetzt, die als Schätzeinheit 10 - 12 g Kohlenhydraten entspricht. 


Betazellen

Auch B-Zellen (ß-Zellen). Insulin produzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse. 

Blutzuckermessgerät

Handgerät, das den Blutzuckerspiegel misst. Ein Tropfen Blut (das man durch einen Stich in den Finger erhält) wird auf einen schmalen Streifen aufgetragen, den man in das Messgerät einführt. Das Messgerät misst den Blutzuckerspiegel und zeigt ihn anschließend an 

Blutzuckerspiegel

Konzentration an Glukose (Traubenzucker) im Blut. Der Blutzuckerspiegel kann gemessen werden. Der normale Nüchternblutzuckerspiegel liegt unter 110 mg/dl. Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit liegt der normale Blutzucker unter 140 mg/dl. Erhöhte Messwerte können als Hinweis auf Diabetes mellitus gelten. 
 

BMI (Body-Mass-Index)

Abkürzung für Body Mass Index. Dieser Rechenwert beschreibt das Körpergewicht in Kilogramm in Abhängigkeit zur Körpergröße in Metern. Werte unter 19 gelten als zu niedrig (untergewichtig"), über 25 als zu hoch (übergewichtig"). 

C

Cholesterin

Ein Fett, das im Blut zirkuliert. Erhöhte Cholesterin-Werte machen das Auftreten von Atherosklerose wahrscheinlich. 

Cortisol

Stresshormon, das von den Nebennieren produziert wird. Erhöht den Blutzuckerspiegel. 

D

D-Glukose

Traubenzucker, der üblicherweise Glukose genannt wird. Er kommt als D- und L-Glukose vor, wobei aber nur die D-Glukose biologisch von Bedeutung ist.

Diabetes mellitus

Wörtliche Bedeutung: Honigsüßer Durchfluss. Im deutschen Sprachraum auch allgemein Zuckerkrankheit genannt. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch erhöhte Blutzuckerwerte mit möglichen Spätfolgen für Augen, Nieren, Herz und Kreislauf sowie andere Organe. Siehe auch Typ-1 Diabetes, Typ-2 Diabetes, Gestationsdiabetes. 

Diabetes Typ-1

Früher auch jugendlicher Diabetes genannt. Eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse eines Menschen kein oder sehr wenig Insulin produziert. Die Erkrankung beginnt meist im Kindes-, Jugend- oder frühen Erwachsenenalter, kann aber in jedem Altersabschnitt entstehen. Die Betroffenen müssen lebenslang Insulin spritzen. 

Diabetes Typ-2

Früher auch Altersdiabetes genannt und wird starkt mit Adipositas assoziiert Die Bauchspeicheldrüse eines Menschen mit Typ-2 Diabetes produziert nicht mehr ausreichend Insulin. Der Körper reagiert nur noch ungenügend auf die verminderte körpereigene Insulinausschüttung. Die Leistung der Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Betazellen) nimmt mit dem Fortschreiten der Erkrankung ab. Die Erkrankung beginnt meist im mittleren bis späteren Erwachsenenalter, kann aber auch im Kindesalter vorkommen und ist oft mit anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen verbunden. Die Betroffenen nehmen orale Antidiabetika oder spritzen Insulin. 

diabetische Ketoazidose

Durch Insulinmangel wird vermehrt Fett abgebaut. Dadurch erhöhte Werte von Ketonkörpern, die das Blut übersäuern (Ketonkörper gehören zum Fettstoffwechsel des Körpers). Dieser Zustand gilt als Vorstufe zum diabetischen ketoazidotischen Koma, kann lebensgefährlich werden und bedarf sofortiger Behandlung. 

diabetische Nephropathie

Störungen der Nierenfunktion durch jahrelang schlecht eingestellten Diabetes mellitus. 

diabetische Polyneuropathie

Nervenschäden durch jahrelang schlecht eingestellten Diabetes mellitus. Sie kann unter anderem zum diabetischen Fuß führen. Es werden drei Arten unterschieden: Bei der peripheren Neuropathie sind die motorischen Nerven betroffen (regeln die Muskelfunktion). Die sensorischen Nerven steuern das Gefühl für Schmerz und die Kontrolle im Raum. Das autonome Nervensystem kontrolliert unwillkürliche Funktionen wie die Verdauung. Alle drei Arten: motorische, sensorische und autonome Nerven können von einer diabetischen Neuropathie betroffen sein.  

diabetische Retinopathie

Zerstörung kleinster Blutgefäße im Auge durch jahrelang schlecht eingestellten Diabetes mellitus. Die Folge sind Sehprobleme bis hin zur Erblindung. 

diabetischer Fuß / diabetisches Fußsyndrom

Der diabetische Fuß ist eine häufige Nerven- und Gefäßschädigung bei Diabetikern in den Füßen und Unterschenkeln, die meist mit Geschwüren und / oder abgestorbenem Gewebe einhergeht. 

diabetisches Koma

Auch "hyperglykämisches Koma". Lebensbedrohliche, unkontrollierte Situation vorwiegend bei Typ 1-Diabetes, bei der der Patient bewusstlos wird. Grund ist ein zu hoher oder niedriger Blutzuckerspiegel.

E

endogenes Insulin

Die Insulinproduktion erfolgt in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Bei Patienten mit Typ-1 Diabetes ist die Insulinproduktion praktisch unmöglich durch den Untergang der Betazellen. Bei den meisten Typ-2 Diabetikern kann initial noch Insulin produziert werden, die Körperzellen reagieren jedoch nicht mehr so sensibel darauf. Die Betazellen reagieren mit erhöhter Insulinproduktion, was langfristig zur Ermüdung der Zellen und zu Insulinmangel führt. 

exogenes Insulin

Durch Infusion oder Injektion zugeführtes Insulin. 

G

Gestationsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes, tritt bei etwa ein bis fünf Prozent aller Schwangeren vorübergehend auf und verschwindet in der Regel wieder nach der Geburt. Muss unbedingt streng vom Arzt und der werdenden Mutter überwacht und behandelt werden. Dann besteht kaum Risiko für Folgeschäden. 

gestörte Glukosetoleranz

Eine gestörte Glukosetoleranz liegt vor, wenn die Blutzuckerwerte nach einer Zuckeraufnahme innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nicht ausreichend sinken.

gestörte Hypoglykämiewahrnehmung

der Patient erkennt die Warnzeichen einer Unterzuckerung nicht mehr. 

Glukagon

Ein in der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, das den Blutzuckerspiegel durch vermehrte Zuckerabgabe aus der Leber anhebt. Eine Glukagon-Injektion wird zur Behandlung einer schweren Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit Fremdhilfe gegeben. Gegenspieler des Insulins. 

Glukose

= Traubenzucker. Ist ein Einfachzucker. Der Wert der Blutglukose, oder Blutzucker, wird bei der Blutzuckerbestimmung gemessen. 

Glukosurie

Zuckerausscheidung im Harn. 

Glykämie

Anwesenheit von Glukose im Blut. Siehe auch Hypoglykämie, Hyperglykämie. 

H

 

Halbwertzeit

Maß für den Zeitraum, den ein Medikament, Hormon oder anderer Stoff im Körper benötigt, um zu 50 Prozent abgebaut zu werden. 

Harnzuckertest

Durch einen Teststreifen lässt sich der Zuckergehalt des Urins messen. Die Messung ist ungenau und soll nach Möglichkeit durch Blutzuckermessung ersetzt werden. 

HbA1C-Wert

Hämoglobin A1C: Gilt als das Blutzuckergedächtnis des Körpers. Gibt die Konzentration der Hämoglobin-Moleküle an, die durch eine hohe Blutzuckerkonzentration Glucose gebunden haben. Dieser Wert dient zur Feststellung der Qualität der Blutzuckereinstellung. Normalwert: ~5 %. Zielkorridor in der Therapie des Diabetes liegt bei 6,5 - 7,5 %. Für die meisten Patienten ist der Zielwert < 7 %.

Hormon

Botenstoff aus einer Hormondrüse, hat verschiedene Funktionen, wirkt in kleinsten Mengen an oder in unterschiedlichen Geweben. 

Hyperglykämie

Erhöhter Blutzuckerwert. Zu den akuten Anzeichen zählen: häufiger Wasserdrang, Heißhunger und übermäßiger Durst. Unbehandelt kommt es zu schweren lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisungen (diabetisches Koma") und bei nicht guten Zuckereinstellungen zu diabetischen Folgeerkrankungen: Herzkreislauf-Schäden, Nervenschäden, Augenerkrankungen und Nierenerkrankungen.

Hyperinsulinämie

Zu hohe Konzentration von Insulin im Blut. 

Hypoglykämie

Auch Unterzuckerung genannt.
Erniedrigte Blutzuckerwerte (unter 60 mg/dl). Ursache können zu niedrige Kohlenhydrat-Aufnahme, zuviel Insulin oder übermäßige körperliche Anstrengung sein. Beschwerden: Schwitzen, Zittern, Sehstörungen, Koordinationsstörungen, Schwindelgefühl, Launigkeit, Verwirrung. Eine unbehandelte Unterzuckerung kann zu Bewusstlosigkeit führen. 

I

Impaired fasting glucose

Siehe: Abnorme Nüchternglukose. 

Insulin

Das Hormon wird als Antwort auf die im Blut kreisende Glukose in den Langerhans-Zellen (Betazellen) der Bauchspeicheldrüse gebildet und verringert den Blutzuckerspeigel. Schlüsselfunktion beim Einschleusen des Blutzuckers in die Zellen und zur folgenden Energiegewinnung. Ein Fehlen oder eine ungenügende Wirksamkeit des Insulins sowie eine verminderte Empfindlichkeit auf Insulin beeinflusst den Zucker- und Fettstoffwechsel. 

 

Insulin-Pen

Kleine, wieder verwendbare, stiftähnliche Insulinspritze, mit Aussehen einer Füllfeder.

Insulinmangel, absoluter

Die Bauspeicheldrüse ist nicht mehr in der Lage, genügend Insulin zu bilden und abzugeben, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Zustand beim Diabetes Typ-1. 

Insulinmangel, relativer

Obwohl Insulin produziert wird, ist die Wirkung nicht ausreichend, um den Blutzuckerspiegel auf den Normalbereich zu senken. Ursachen: Die Insulinrezeptoren sind defekt oder die Wirkung des Insulins ist abgeschwächt. Zustand beim Diabetes Typ-2. 

Insulinpumpe

Durch eine kleine, tragbare Pumpe wird kontinuierlich humanes oder ein schnell wirkendes Insulinanalogon in den Körper gepumpt. 

Insulinresistenz

Eine grundlegende Stoffwechselabnormalität, die oft Ursache für den Typ-2 Diabetes ist. Die Körperzellen reagieren zu gering oder gar nicht mehr auf Insulin. 

Insulinsekretionsstörung

Eine Insulinsekretionsstörung liegt vor, wenn die Betazellen der Bauchspeicheldrüse nach dem Essen ungenügend Insulin zur Verfügung stellen. Dies führt zu erhöhten Blutzuckerwerten. 

intensivierte Insulinbehandlung, -therapie

Vielfache tägliche Anwendung von Insulininjektionen oder einer Insulin-Infusionspumpe, um eine ganz strenge Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten. Sie ist verbunden mit häufigen Selbstkontrollen des Blutzuckerspiegels. Insulinpräparate mit unterschiedlicher Wirksamkeit regulieren den Blutzuckerspiegel. 

K

Ketoazidose

Bei Insulinmangel auftretende Stoffwechselentgleisung. Diabetiker mit einer solchen diabetischen Ketoazidose haben einen sehr hohen Blutzuckerwert und das Blut ist übersäuert. 

Kohlenhydrate

Energieliefernde Nahrungsbestandteile. Der Abbau erfolgt zu Glukose, welche den Blutzucker erhöht. In der ausgewogenen, gesunden Ernährung sollten Kohlenhydrate bis zu 50 Prozent enthalten sein. 

Kohlenhydrateinheiten

Abkürzungen: BE, KE, KHE. Schätzwert der Kohlenhydratmenge. Eine BE/KE/KHE entspricht 10 - 12 Gramm Kohlenhydraten ohne Ballaststoffanteil. Spezielle Tabellen geben Auskunft über die jeweilige Kohlenhydratmenge. 

konventionelle Insulintherapie

Starres Insulin-Programm. Ein- bis dreimal täglich wird Mischinsulin gespritzt, und die Aufnahme von Kohlenhydraten (Menge und Zeit) wird festgelegt. 

L

Langerhans-Inseln

Auch Langerhans'sche Inseln genannt.
Zellgruppen innerhalb der Bauchspeicheldrüse. Enthalten die Insulin und Glukagon produzierenden Zellen.

Lanzette

Kleines, scharfes Gerät, mit dem man kleine Einschnitte in der Haut machen kann. 

LDL

= Low density lipoprotein. Das "schlechte Cholesterin". Eine Erhöhung der LDL-Werte bedingt ein steigendes Risiko für Herzerkrankungen. Als behandlungsbedürftig beim Diabetes gild ein Blutspiegel über 70 mg/dl. 

M

Makroangiopathie

Krankhafte Verhärtung der großen und größeren Blutgefäße (z.B. Herzkranzgefäße). 

Metabolisches Syndrom

Eine Stoffwechselerkrankung, die mehrere Bereiche einschließt: Adipositas (Fettleibigkeit), erhöhte Blutfette, Bluthochdruck, Insulinresistenz und Typ-2 Diabetes. 

Metformin

Ein orales Antidiabetikum. Gehört zur Klasse der Biguanide. 

mg/dl

Milligramm pro Deziliter. Standard der Maßeinheit u.a. für den Blutzuckerwert. Normalwert beim Diabetiker nüchtern: 80 - 110 mg/dl. 

Mikroalbuminurie

Sehr geringer Proteingehalt im Urin. Sehr früher Hinweis auf Nierenschädigung. Ferner ein Hinweis auf erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen. Bei rechtzeitigem Erkennen und Behandlung kann der Verlauf von Diabetes deutlich gebessert werden. 

Mikroangiopathie

Typische Spätfolge des Diabetes mellitus, die auf Störungen der Durchblutung in den kleinen und kleinsten arteriellen Gefäßen (Auge, Niere, Nervensystem) zurückzuführen ist. 

Myokardinfarkt (M.I.)

Schädigung des Herzmuskels, die durch Verstopfung einer oder mehrerer Herzkranzgefäße (Koronararterien) verursacht wird. Herzinfarkt. 

N

Nephropathie

Siehe: Diabetische Nephropathie 

Neuropathie

Siehe: Diabetische Neuropathie 

Nüchternblutzucker

Den Nüchternblutzuckerwert misst man vor der ersten Tagesmahlzeit (zuvor darf 8h lang keine Nahrung aufgenommen werden). Werte aus dem venösen Blut über 126 mg/dl bzw. 7,0 mmol/l und Werte aus der Fingerbeere von über 110 mg/dl bzw. 6,1 mmol/l geben Hinweis auf einen Diabetes mellitus. 

O

orale Antidiabetika (OADs)

Blutzuckersenkende Medikamente in Tablettenform. Kommen nur für Typ-2 Diabetes in Frage. 

oraler Glukosetoleranztest bzw. oraler Glukoseverträglichkeitstest (OGTT)

Test zur Diagnose von Diabetes mellitus. Damit wird überprüft, wie der Körper eine definierte Menge an aufgenommen Zucker abbaut. Zuerst wird die Glukose als Zuckerlösung getrunken. Der Blutzuckerwert nach zwei Stunden kann zur Beurteilung verwertet werden. Der Patient muss über Nacht fasten, am nächsten Morgen werden einige Blutproben entnommen (im Laufe von zwei Stunden), vor und nachdem der Patient ein zuckerhaltiges Getränk getrunken hat. Wenn der Wert über 200 mg/dl bzw. über 11,1 mmol/l liegt, ist ein Diabetes mellitus diagnostiziert.

P

Pankreas

Siehe: Bauchspeicheldrüse 

Pen (englisch: Stift)

Stiftförmige Injektionshilfe für Insulin. 

Plasma

Das klare Filtrat des Blutes ohne Blutkörperchen. 
 

Polyphagie

Übermäßiger Appetit und Überessen, ein Zeichen für Insulinmangel. 

Polyurie

Extrem große Urin-Ausscheidung als Zeichen für zu hohen Blutzucker. 

postprandial

Nach der Mahlzeit. 

präprandial

Vor der Mahlzeit. 

Protein

= Eiweiß. Naturstoffe des Körpers, erfüllen vielfältige Funktionen im Körper (z. B. Baustoff von Membranen und Zellen, Transport für Stoffe in Körperflüssigkeiten. 

Proteinurie

Nachweis von Protein (Eiweiß) im Urin als ein Hinweis auf mögliche Nierenschäden. 

R

Retinopathie

Siehe: Diabetische Retinopathie 

Rezeptoren

Bindungsstellen an einer Zelle, die mit bestimmten Stoffen nach dem "Schlüssel-Schloss-Prinzip" reagieren. 

S

Schlaganfall

Wird durch eine Blutung im Gehirn oder durch einen Blutpfropfen (Thrombus) ausgelöst, der eine Arterie blockiert. Er kann mit vorübergehenden oder bleibenden Schäden wie einer Halbseitslähmung einhergehen. 

Schwangerschaftsdiabetes

Zustand, bei dem Frauen, die vorher keinen Diabetes hatten, während der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerspiegel entwickeln. Diagnose in der 24.-28. Woche. Meistens normalisieren sich die Werte nach der Geburt wieder, aber das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2 Diabetes ist erhöht. 

sekundärer Diabetes

Zustand, bei dem die Bauchspeicheldrüse oder ein anderes Organ durch Krankheit, Chemikalien oder Medikamente geschädigt wird und somit die Insulinproduktion beeinträchtigt wird. 

SMBG

Self-monitoring of blood glucose, d.h. Selbstkontrolle des Blutzuckerspiegels. Betrifft Diabetes-Patienten, die eigenständig ihren Blutzuckerspiegel ermitteln, um ihre Krankheit in den Griff zu bekommen. 

Stoffwechsel

Umfasst die gesamten grundlegenden Vorgänge des Körpers. Die Bestandteile der aufgenommenen Nährstoffe wird abgebaut, umgebaut und zu neuen Produkten aufgebaut.

 

subkutan

unter die Haut, in Bezug auf Injektionen wir die Substanz in das Gewebe unter die Haut injiziert.

T

Triglyzeride

Gehören zu den Nahrungsfetten und sind wichtig für die Energiespeicherung. Die im Blut gemessenen Triglyzeride sind oft bei schlecht eingestelltem Diabetes oder bei Übergewicht erhöht.
 

Typ-1 Diabetes

Früher unter dem Begriff des Insulin-abhängigen Diabetes mellitus bekannt. Bei dieser Form bildet die Bauchspeicheldrüse nur ganz geringe oder gar keine Mengen an Insulin. Der Grund: Die Betazellen sind zerstört. Der Diabetes tritt plötzlich und meist bei jüngeren Erwachsenen auf. Eine Typ-1 Diabetes Manifestation ist während des ganzen Lebens möglicht. Die täglichen Insulindosen können durch Spritzen, Insulinpens oder Insulinpumpen gegeben werden. Weiterhin sind eine gute Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung und tägliche Blutzuckerkontrollen Teil des Selbstmanagements. 

Typ-2 Diabetes

Früher bekannt als Nicht-Insulin-abhängiger (dependent) Diabetes mellitus (NIDDM). Er tritt auf bei Insulinresistenz und bei abnehmender Betazellen-Zahl und –Funktion der Bauchspeicheldrüse. Diät und regelmäßige körperliche Bewegung sind die Basis der Behandlung. Reicht dies nicht aus, werden blutzuckersenkende Tabletten, bzw. Insulin eingesetzt. 90 bis 95 Prozent aller Diabetiker fallen unter diesen Typ. 

U

Übergewicht

siehe Adipositas 

Überzuckerung

Auch Hyperglykämie genannt. Vermehrter Glukosegehalt im Blut. 

Unterzuckerung

Auch Hypoglykämie genannt.
Absinken des Blutzuckerspiegels auf unter 50 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Ein sehr niedriger Blutzuckerspiegel führt zu hypoglykämischen Zuständen, mit Symptomen wie Blässe, Heißhunger, geweitete Pupillen, bis hin zu Muskelkrämpfen und Koordinationsstörungen. 

V

Vaskulär

Die Blutgefäße betreffend. 

vaskuläres Risiko

Risiko einer Schädigung von Organen und Geweben (Herz, Hirn, Beine, Niere, Augen, Nerven) infolge einer Blutgefässschädigung. Die Schädigung wird durch Diabetes und/oder Bluthochdruck sowie Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) ausgelöst. 

venöses Blut

Blut aus Venen (Blutgefäße), die das Blut zum Herzen zurückführen.