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Risikofaktoren für die Entstehung eines Diabetes mellitus

Da es sich bei Diabetes um eine komplexe Krankheit handelt, sind bei der Diabetestherapie mehrere Risikofaktoren zu berücksichtigen, die zu einer schlechten Stoffwechseleinstellung führen können. Ziel der Diabetestherapie ist es, diese Risikofaktoren zu minimieren und so auch Folgekomplikationen zu reduzieren.

  1. Zu hohe Blutzuckerwerte
  2. Zu viele Fette im Blut
  3. Zu hoher Blutdruck
  4. Übergewicht

Risikofaktor 1: Zu hohe Blutzuckerwerte

Grundsätzlich werden zwei Arten von Blutzuckerwerten unterschieden:

  • Aktuelle Blutzuckerwerte: Diese Werte geben Auskunft über den aktuellen Blutzuckerspiegel vor bzw. nach den Mahlzeiten.
  • Langzeitblutzucker (HbA1c-Wert): Dieser Wert gibt Auskunft über die langfristige Qualität der Blutzuckereinstellung über den Zeitraum der letzten 10-12 Wochen (mehr zum HbA1c).

Der behandelnde Arzt definiert gemeinsam mit dem Patienten den zu erreichenden Zielwert. Als Richtwerte werden folgende Normalwerte herangezogen:

  • Nüchternblutzucker: unter 130 mg/dl
  • Blutzucker 2 Stunden nach dem Essen (postprandial): unter 180 mg/dl
  • HbA1c: unter 7%

Die aktuellen Blutzuckerwerte sollen unbedingt regelmäßig im Rahmen der Blutzuckerselbstkontrolle vom Diabetiker selbst gemessen werden. Den HbA1c-Wert misst der behandelnde Arzt üblicher Weise einmal pro Quartal.

NBZ_u_HbA1c_Normalwerte.JPG

Risikofaktor 2: Zu hohe Blutfette

Ein weiterer Risikofaktor für Diabetes sind erhöhte Blutfettwerte, die in der Regel durch Überernährung entstehen. Auch hier ist das langfristige Ziel, annähernd normale Werte zu erreichen. Diabetiker sollten folgende Werte anstreben:

  • LDL-Cholesterin (low density lipoprotein, "schlechtes Cholesterin"): unter 70 mg/dl
  • Triglyzeride (Fettsäuren): unter 150 mg/dl

Risikofaktor 3: Bluthochdruck

Erhöhter Blutdruck führt zu Schäden an den Blutgefäßen. Kommt bei einem durch Diabetes belasteten Körper noch hoher Blutdruck dazu, erhöht sich die Gefahr für Folgeerkrankungen. Als Richtwerte sollte ein Wert von 130/180 mmHg angestrebt werden. Werte über 140/190 mmHg sind bereits zu hoch und führen, in Kombination mit erhöhten Blutzuckerwerten, zu Schäden an großen und kleinen Gefäßen. Bleiben Blutzuckerspiegel und Blutdruck unbehandelt, kann es zu Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen.

Risikofaktor 4: Übergewicht

Der vierte Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes ist Übergewicht. Durch eine Gewichtsreduktion kann die Blutzuckereinstellung eines übergewichtigen Diabetikers wesentlich verbessert werden. 

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist ein gängiges Maß für die Kategorisierung des Körpergewichts, der aus dem Verhältnis von Körpergewicht (in kg) und Körpergröße (in m) berechnet wird. BMI-Werte über 25 bedeuten Übergewicht, über 30 Adipositas (Fettsucht).

BMI_Formel_u_Beispiel.JPG

Als normalgewichtig gelten BMI-Werte von 19-25 (kg/m2).

Außerdem wird der Bauchumfang gemessen, denn er ist das äußerlich sichtbare Anzeichen für (zu viel) Bauchfett. Dieses Fett produziert eine Vielzahl von gesundheitsbelastenden Substanzen. Man weiß heute, dass mit erhöhtem Bauchumfang ein deutlich höheres Risiko für erhöhte Blutzuckerwerte und Folgeerkrankungen einhergeht.

Empfohlener Maximal-Bauchumfang

  • Frauen: 88 cm
  • Männer: 102 cm