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Blutzucker messen

Blutzucker selber messen - aber richtig

Die Messung des Blutzuckers erfolgt heute nahezu schmerzfrei mithilfe eines kleinen Blutzuckermessgerätes. Die Blutzuckerselbstmessung ist eine gängige Methode, mit der Diabetes-Patienten ihres Blutzuckerspiegels und eine mögliche Unterzuckerung schnell selbst feststellen können. Wie oft die Blutzuckermessungen stattfinden sollen, ist abhängig von der medikamentösen Therapie. Der behandelnde Arzt berät und klärt auf, wie oft der Blutzucker gemessen werden soll.

Im Gegensatz zum Langzeitblutzucker (HbA1c), der nur durch den Arzt bestimmt werden kann, können Nüchternblutzucker und postprandialen Blutzuckerspiel (Blutzuckerspiegel 2 Stunden nach dem Essen) vom Patienten selbst gemessen werden. Bei der Messung des Nüchternblutzuckers darf mindestens 8 Stunden vor der Messung keine Nahrung aufgenommen worden sein. Eine Ausnahme bilden Getränke: Wasser und ungesüßter (!) Tee sind erlaubt.

Zielwerte

Zur Einordnung des gemessenen Blutzuckers können folgende Zielwerte herangezogen werden:

  • Im Tagesverlauf sollte der Blutzuckerspiegel deutlich unter 160 mg/dl liegen.
  • Nüchtern und vor den Mahlzeiten sollten die Werte zwischen 90 und 120 mg/dl liegen.
  • Der Blutzucker zwei Stunden nach dem Essen (postprandial) sollte zwischen 145 und 160 mg/dl liegen.

Teststreifen und Lanzetten werden behandelnden Arzt mittels Verordungsschein verordnet.

Das Diabetiker-Tagebuch

Um die Übersicht zu behalten und Informationen über den persönlichen Verlauf des Blutzuckerspiegels zu sammeln, sollten Diabetiker ein Diabetikertagebuch führen und zu jedem Arztbesuch mitnehmen. Der behandelnde Arzt kann sich so schnell einen Eindruck von der Stoffwechselsituation des Patienten verschaffen und die Therapie, wenn nötig, entsprechend anpassen.

Schmerzfrei Blutzucker messen - Tipps & Tricks

Das eigene Blut zu sehen ist nicht jedermanns Sache, viele Menschen scheuen sich davor - auch wenn es, wie für die Blutzuckermessung, nur ein einziger kleiner Tropfen ist. Hinzu kommt die Angst vor einem vermeintlich schmerzhaften Stich in den Finger. Blutzuckermessen geht allerdings fast gänzlich schmerzfrei - und mit ein paar Tipps und Tricks gleich etwas leichter:

  • Nicht vorne in die Fingerkuppe stechen, sondern seitlich.
    Die Seiten der Fingerkuppen weisen weniger Nervenfasern auf und sind deshalb weniger empfindlich.

  • Alternativ Einstichstellen ausprobieren.
    Alternativ zur Fingerkuppe kann auch aus dem Ohrläppchen Blut entnommen werden.

  • Für jede Messung eine andere Einstichstelle wählen.
    Verwenden Sie für jede Messung einen anderen Finger oder ein Ohrläppchen. So kann sich die Einstichstelle bis zur nächsten Messung erholen.

  • Für jede Messung eine neue Lanzette verwenden.
    Die Lanzette soll bei jeder Messung gewechselt werden. Gleich wie Insulinnadeln sind Lanzetten äußerst dünn und spitz und werden beim Eindringen in die Haut stumpf. Für das freie Auge sieht die Nadel unbeschädigt aus, erst unter dem Mikroskop zeigt sich der Verschleiß - und macht klar, dass ein Einstich mit einer solchen Nadelspitze schmerzt.
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