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Kind mit Diabetes: Gut gerüstet für den Familienurlaub

Ob Badespaß an der Adriaküste, Sightseeing Trip in einer Großstadt oder doch lieber beim Safariurlaub Landschaften erkunden: Mit guter Vorbereitung ist nahezu jede Reise, auch für Familien mit einem Kind mit Diabetes, möglich.

Nur keine halben Sachen

Jede Reise gehört gut geplant. Mit und ohne Diabetes. Angefangen beim Reiseziel, dem Transportmittel, der Aufenthaltsdauer, dem Reisebudget und vielen weiteren wichtigen Details: all dies gehört gründlich durchdacht. Gilt es zudem ein Kind mit Diabetes den gesamten Urlaub hinweg zu versorgen, können die Reisevorbereitungen zur Herausforderung werden. Doch je akribischer der „Diabetes-Koffer“ gepackt und für mögliche „Sondersituationen“ vorgesorgt wird, desto mehr kann der Familienurlaub in vollen Zügen genossen werden.

Insulin, das Extrawürstel unter dem Diabetesequipment

Wird Insulin nicht richtig aufbewahrt, verliert es seine Wirkung. Bei zu hohen oder niedrigen Temperaturen werden die darin enthaltenen Aminosäuren zerstört. Sind die Insulinampullen noch ungeöffnet, halten sie am besten bei Temperaturen zwischen +2 und +8 Grad Celsius. Ein Kühlschrank bietet sich daher als geeigneter Lagerort an. Idealerweise befindet sich ein solcher direkt im Hotelzimmer. Der Kühlschrank sollte zudem temperaturregulierbar sein, denn zu kalt eingestellt, würde er die Insulinwirkung wiederrum zerstören. Eine Kontaktaufnahme vorab mit der Unterkunft, bringt mit Sicherheit die notwendige Auskunft. Bereits angebrochenes Insulin am besten im Zimmer lagern und rasch verbrauchen. Es zu kühlen ist nicht notwendig, da es bei der Verabreichung sonst nur schmerzt. Sind Flocken oder Schlieren in der Flüssigkeit zu erkennen, dann bitte NICHT mehr spritzen. Lieber auf Nummer Sicher gehen, entsorgen und eine andere Ampulle verwenden. Um das Insulin während der Reise sicher zu transportieren, empfiehlt sich dieses in einer eigenen Kühltasche zu verwahren. Bei Flugreisen kommt das benötigte Insulin am besten ins Handgebäck und das zusätzlich eingeplante in das Hauptgepäck. An heißen Tagen beim Städtetrip oder am Strand, können kleine Kühltaschen speziell für das Insulin sehr nützlich sein.

Weitere Tipps für das Mitführen von Insulin bei Auslandsreisen

Hier mehr dazu. 

Doppelt hält besser

Für das restliche Equipment und das Insulin gilt: mindestens die 1,5-fache bis doppelte Menge des eigentlichen Bedarfs einpacken. Lieber einen größeren Vorrat mit sich führen, als sich im Urlaub gestresst auf die Suche nach den richtigen Präparaten machen zu müssen. Für das Messgerät und bei Pumpenträgern nicht auf die Ersatzbatterie vergessen. Generell empfiehlt sich für Messgerät, Pumpe und Pen jeweils ein Ersatzgerät mitzuführen – sicher ist sicher!

Nach der Reise ist vor der Reise

Jede Reise bringt neue Erkenntnisse mit sich, welche die Familie für kommende Trips noch besser vorbereitet. Eine gute Idee ist es daher ein Diabetes-Tagebuch zu führen. In diesem lässt sich vermerken, wann beim Kind eine Insulindosisreduktion notwendig war, welche Hotels durch Kühlschrank am Zimmer und kurzer Weg zum Strand den Aufenthalt erleichtert haben, sowie andere nützliche Informationen.

Ernährungstipp

Da Reisen oft unerwartet länger dauern können als gedacht, empfiehlt es sicher immer kleine Zwischenmahlzeiten oder Snacks mit dabei zu haben. Doch nicht nur während der Reise, auch am Urlaubsort angekommen, wenn lange Tage am Strand oder Städtetrips am Programm stehen, sollte unbedingt etwas zum Zwischendurchessen für das Kind eingepackt werden. Denn zum einen senkt Bewegung den Blutzuckerspiegel, und zum anderen können lange Aufenthalte in der Sonne die Insulinwirkung beschleunigen. Und bitte auch immer etwas zum Trinken dabeihaben.

Energiekugeln mit Erdnussbutter und Schokolade

Ein bisschen Energie für zwischendurch liefern beispielsweise kleine Energiekugeln. Sie lassen sich gut transportieren, halten auch so manchen heißen Sommertemperaturen stand und Kinder können ihnen nicht widerstehen.

Zutaten für ca. 15 Kugeln:

  • 1 Tasse feine Haferflocken
  • 1 Handvoll getrocknete Cranberries
  • 1 Rippe dunkle Schokolade (mind. 80% Kakaoanteil)
  • 3 EL Erdnussbutter
  • 2 EL flüssiger Honig
  • 1 Prise Salz
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Zubereitung

Für die kleinen Energiekugeln die Schokolade auf einem Schneidebrett mit einem scharfen Messer in kleine Stücke hacken. Alle trockenen Zutaten miteinander vermengen. Anschließend die Erdnussbutter und den Honig unterrühren. Solange verrühren, bis eine einheitliche Masse entsteht. Aus der Masse 15 ca. gleich große Kugeln formen. Für kurze Zeit an einem kühlen Ort oder im Kühlschrank rasten lassen.

Deine Diätologin,

Andrea Zarfl