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Mein Alltag mit T1D: Sommer, Sonne, Strandurlaub

„Mein Diabetes kann mich von nichts abhalten.“

Das stimmt – aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Während der Alltag meist wechselweise wie geschmiert und relativ holprig verläuft, bedeuten Ausnahmesituationen für Menschen mit Diabetes noch einiges mehr an Gedankenarbeit. Das gilt auch für so schöne Zeiten wie den Sommer, denn da heißt es für viele von uns: Ab in den Urlaub!.

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Egal ob Team Bergsee oder Team Meer, egal ob ländliche Sommerfrische, kultureller Städtetrip oder aktiver Sporturlaub – verreisen mit Diabetes ist zwar eine Herausforderung für alle Beteiligten, aber in keinster Weise ein Hindernis! Wie so oft gilt auch hier: Vorausplanen ist das A und O für einen gelungenen und entspannten Aufenthalt.

Bereits nachdem das Ziel feststeht, heißt es, erste Überlegungen anzustellen. Das Allerwichtigste: Ausreichend Diabetes-Utensilien zusammenstellen, damit es auch in unvorhergesehenen Fällen zu keinem Engpass kommt. Das gilt speziell für Auslandsreisen, in denen eine kostengünstige und gesicherte Grundversorgung für Menschen mit Diabetes nicht immer gegeben ist. Am besten also bereits einige Wochen vor der Abreise alles Notwendige (Insulin, Pens, Nadeln, Messgerät(e), Lanzetten, Pumpe(n) und Zubehör, Sensoren, Notfallspritze usw.) bestellen bzw. einkaufen – und am besten gleich in doppelter Menge mitführen.

*Für PumpenträgerInnen relevant: In der Regel kann man beim jeweiligen Hersteller eine kostenlose Ersatzpumpe bzw. ein zweites Steuergerät für die Urlaubszeit anfordern. Diese müssen nach der Heimkehr wieder retourniert werden. Bei Schweiß, Sonnencreme und Wasser außerdem besonders auf eine gute Fixierung von Pumpe, Katheter und ggf. Sensoren achten!

Bei Flugreisen empfiehlt es sich zudem, die Utensilien im Handgepäck zu transportieren und zur Sicherheit eventuell auf andere ReiseteilnehmerInnen aufzuteilen. Außerdem hilfreich: eine ärztliche Bescheinigung für den Sicherheitscheck am Flughafen, um sich unnötige Fragen und Zeitverlust zu ersparen.

Unabhängig von der Destination ist im Sommerurlaub die richtige Kühlung und Aufbewahrung des Insulins von allergrößter Wichtigkeit. Während bei Aufenthalten in Ferienwohnungen oder Hotels die Möglichkeit zur Kühlung grundsätzlich vorhanden ist, gestaltet sich die Mitnahme auf Reisen ein wenig schwieriger. Mittlerweile haben DIY-Lösungen aber ausgesorgt und eine einfache Google-Suche bietet eine Vielzahl an innovativen Kühlmöglichkeiten für Patronen und Ampullen, die ganz ohne klassische Akkus auskommen.

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Aber nicht nur dem Insulin macht die Hitze zu schaffen, auch unser Organismus und damit unsere Blutzuckerkurven haben es schwer: Oftmals sind vermehrt Hypoglykämien zu bekämpfen, da Insulin bei großer Wärme schneller wirkt. Einige Menschen mit Diabetes bemerken allerdings die gegenteilige Wirkung und plagen sich mit zu hohen Werten.

Wer für die Hitzewirkung auf den eigenen Blutzuckerspiegel einen stichhaltigen Beweis braucht, der/die plane einen vorsommerlichen Saunabesuch oder aber ein entspannendes Schaumbad in der heißen Wanne – nach derlei Experimenten bereiten entsprechende Regulierungen und Vorkehrungen für den Hochsommer hoffentlich keine allzu große Schwierigkeiten mehr! Schönen Urlaub!

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